Gut Gadewitz

Das Gut Gadewitz liegt im sächsischen Hügelland am Rande der Lommatzscher Pflege. Diese Region ist gekennzeichnet durch gute Lehm -Lößböden und wird auch als Kornkammer Sachsens bezeichnet. Die Inschrift über der Haustüre trägt das Jahr 1855 und den Namen A. Walther. Für das Seitengebäude, in dem sich jetzt der Hofladen befindet gibt es Baupläne aus dem Jahr 1872.  Vermutlich wurde also 1855 das Wohnhaus mit Kuhstall, das östliche Seitengebäude und die Scheune vom Eigentümer A. Walther  fertiggestellt. Das westliche Seitengebäude komplettierte dann den Vierseithof um das Jahr 1872. Der Baustil unseres Hofes ist typisch für einen mittelgroßen Bauernhof in dieser Region. Das Hauptgebäude wurde etwa zu einem Drittel als Bauernhaus mit 2 Etagen und Keller genutzt. Direkt aus der großen zentralen Küche gelangte man über einen kurzen Gang in den Kuhstall mit Gewölbedecken. Über dem Kuhstall befanden sich dann die Zimmer für die Angestellten, die vom Wohnhaus aus zu erreichen waren. Alle wohnten, lebten und arbeiteten unter einem Dach.

Im östlichen Seitengebäude befand sich im vorderen Teil eine separate Wohnung. Im Erdgeschoss war die Waschküche und eine Mangel untergebracht. Der Rest des Gebäudes beherbergte verschiedene  Wirtschaftsräume. In der großen Scheune auf der Nordseite wurde die gesamte Getreideernte in Form von Garben eingelagert und diese im Winter dann ausgedroschen.  Diese Arbeit übernahm im ersten Drittel des letzten Jahrhunderts dann eine elektrisch angetriebene Dreschmaschine, die auch heute noch auf dem Gut vorhanden ist.

Das östliche Seitengebäude diente zur einen Hälfte als Pferdestall mit vorgelagerter Kummethalle, die andere Hälfte war der Schweinestall.

Der Hof wurde später von einem Herrn Artin Wilhelm erworben und bewirtschaftet. Im Frühjahr 1937 brannte die Scheune nieder und wurde im selben Jahr bis zur Ernte wieder neu aufgebaut. Bei dieser Gelegenheit  wurde sie um mehrere Meter erhöht.

Nach 1950 musste der Hof in die LPG eingebracht werden. Er wurde weiterhin als Kuhstall  genutzt und die Eigentümer konnten auf dem Hof wohnen bleiben und arbeiteten in der LPG mit.  Es gelang ihnen in den für Gebäudeeigentümer äußerst schwierigen Zeiten, den Hof zu erhalten und konnten alle Dächer immer wieder reparieren.

1996 konnten wir den Hof kaufen und haben zunächst das Wohnhaus nach und nach renoviert. Um dem Hof eine sinnvolle Nutzung zu geben und um der Vorstellung vom Arbeiten und Leben auf dem Hof – so wie es früher einmal war – näher zu kommen,  entschlossen wir uns 2005 dazu, die Idee Ölmühle mit Hofladen umzusetzen. In der Scheune wurde, nachdem die Dreschmaschine herausbugsiert war,  der Raum für die Mühle geschaffen. Darüber entstand das Lager für die Ölsaaten und die Reinigung. Der ehemalige Pferde und der Schweinestall wurden zu einem Raum zusammengefasst und zum Hofladen ausgebaut. Die Kummethalle dient nun als überdachter Eingangsbereich für den Laden.

Im Oktober 2006 war dann die Eröffnung unseres Unternehmens.